Blogartikel
19.09.2025
Pferde verstehen lernen: 5 kleine Signale, die wir oft übersehen
Pferde sprechen nicht mit Worten – und doch teilen sie uns ständig mit, wie es ihnen geht. Wer genau hinsieht, erkennt frühzeitig Anzeichen für Stress, Unwohlsein oder Freude. Viele dieser Signale sind so subtil, dass wir sie im Alltag leicht übersehen. Dabei können sie entscheidend sein für ein vertrauensvolles Miteinander.
1. Ohrenspiel – mehr als nur Richtungsanzeiger
Natürlich zeigen uns die Ohren, wohin die Aufmerksamkeit des Pferdes geht. Aber nicht nur das: Stehen die Ohren weich zur Seite, ist das Tier entspannt. Ein ständiges Hin- und Herklappen kann dagegen Nervosität oder Überforderung anzeigen.
2. Nüstern – kleine Fältchen mit großer Aussagekraft
Sanft geöffnete, runde Nüstern deuten auf Entspannung hin. Sind die Nüstern verengt und bilden sich Falten, zeigt das Anspannung oder sogar Schmerz.
3. Schweifhaltung – nicht nur beim Reiten wichtig
Ein locker schwingender Schweif ist ein gutes Zeichen. Klemmt das Pferd den Schweif ein oder schlägt heftig, zeigt es deutliche Abwehr oder Stress.
4. Lippen & Maulpartie – feine Unterschiede
Viele Pferde „kauen ab“, wenn sie sich entspannen. Hängt die Unterlippe locker, ist das ebenfalls ein Entspannungssignal. Zusammengepresste Lippen oder ständiges Kauen ohne Futter können hingegen auf Nervosität hindeuten.
5. Körperhaltung & Gewicht
Stützt ein Pferd sich auffällig stark auf ein Vorderbein oder wirkt „schief“, kann das auf Schmerzen hindeuten. Ein rundes, offenes Stehen hingegen signalisiert Ruhe und Ausgeglichenheit.
Fazit
Wer diese kleinen Signale wahrnimmt, kann rechtzeitig reagieren: Druck herausnehmen, Ruhe geben oder den Tierarzt hinzuziehen. Pferde sprechen ständig zu uns – wir müssen nur lernen, besser zuzuhören.
Blogartikel
13.06.2025
„Apportieren? Ich doch nicht…“ – Von wegen! Wie Katzen lernen, Beute zurückzubringen.
Manchmal sind es die kleinen Überraschungen, die uns am meisten begeistern.
Als unsere neue Katze Missy eines Tages ihr Spielzeug-Mäuschen nicht nur fing, sondern es uns zurückbrachte – und erwartungsvoll vor die Füße legte – waren wir verblüfft. Wieder geworfen, wieder gebracht. Ganz ohne Training, ganz ohne Absicht. Missy apportiert. Und sie liebt es.
Doch was zunächst wie ein Zufall wirkte, hat bei näherem Hinsehen eine spannende Grundlage im natürlichen Verhalten von Katzen – und zeigt, wie viel Potenzial im gemeinsamen Spiel steckt.
Warum apportieren manche Katzen – und andere nicht?
Apportierverhalten bei Katzen ist keine Seltenheit. Besonders häufig sieht man es bei:
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Verspielten Jungkatzen, die sehr menschenbezogen sind
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Katzen mit Jagdtrieb, vor allem bei leichten Beutespielzeugen
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Rassen wie Siam, Abessinier oder Bengalen, die sehr lernfreudig sind
Apportieren ist im Kern Teil des Beutefangverhaltens. Manche Katzen bringen ihre "Beute" zurück – manchmal, um weiterzuspielen, manchmal, um sie „ihren Menschen“ zu zeigen. Wenn wir dieses Verhalten positiv bestärken, kann daraus ein echtes Spielritual werden.
So lernt deine Katze apportieren – oder zeigt dir, dass sie es längst kann
Du brauchst:
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Ein kleines, leichtes Spielzeug (z. B. Plüschmaus, Ball, Papierkügelchen)
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Einen ruhigen Raum ohne Ablenkung
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Motivation und Geduld – kein Zwang!
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
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Beobachte deine Katze: Nimmt sie Spielzeug gern ins Maul? Trägt sie es herum?
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Wirf ein Spielzeug kurz – nicht zu weit!
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Warte ab: Manche Katzen bringen es zurück – freiwillig. Wenn ja: freudig loben!
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Kommt nichts zurück? Locke mit Stimme, raschel mit dem Ersatzspielzeug, belohne jede Annäherung.
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Wiederhole nur, solange es Spaß macht. Zwang verdirbt das Spiel.
🎯 Tipp: Wenn du mit Clickertraining arbeitest, kannst du auch gezielt das Aufnehmen, Tragen und Zurückgeben formen.
Häufige Missverständnisse
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„Meine Katze apportiert nicht, also ist sie nicht intelligent genug“ – falsch.
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„Katzen machen so etwas nur, wenn sie wie Hunde sein wollen“ – Unsinn.
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„Das bringt doch nichts, ist doch albern“ – im Gegenteil! Gemeinsames Spiel stärkt die Bindung, reduziert Stress und bietet geistige Auslastung.
Missy als Lehrmeisterin
Missy hat uns gezeigt: Manchmal braucht es kein gezieltes Training, sondern einfach Raum für Entfaltung. Apportieren ist nicht für jede Katze das Richtige – aber wer weiß? Vielleicht steckt in deiner Samtpfote auch eine kleine Apportiermeisterin. Du musst es nur zulassen.
Willst du es ausprobieren?
Schreib mir gern, wenn du Fragen hast – oder wenn deine Katze das Apportieren entdeckt hat! Ich freue mich über jedes Video, jede Geschichte, jede geteilte Begeisterung.
📝 Blogartikel:
„Wenn Katzen unsauber werden“
🐱 Wenn Katzen unsauber werden – was steckt dahinter?
Unsauberkeit gehört zu den häufigsten Gründen, warum Katzenbesitzer:innen professionelle Hilfe suchen. Doch statt Trotz oder Protest steckt oft etwas ganz anderes dahinter: Stress, Überforderung oder Missverständnisse im Alltag.
🧠 Ursachen für Unsauberkeit
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Plötzliche Veränderungen (z. B. Umzug, neue Tiere oder Menschen)
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Unpassende Katzentoiletten (zu wenige, falscher Ort, schlechte Reinigung)
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Sozialer Stress in Mehrkatzenhaushalten
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Körperliche Ursachen (z. B. Harnwegsinfekte, Schmerzen)
✅ Was du tun kannst
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Beobachte das Verhalten deiner Katze genau – führe ein kleines Verhaltenstagebuch
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Lass organische Ursachen vom Tierarzt ausschließen
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Verändere möglichst wenig gleichzeitig – Katzen sind Gewohnheitstiere!
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Hol dir frühzeitig Unterstützung, bevor sich das Problem festigt
Je schneller die Ursache erkannt wird, desto besser lässt sich das Verhalten umkehren.
🧩 Mein Ansatz
Ich analysiere nicht nur das Verhalten, sondern auch das gesamte Umfeld deiner Katze.
Mit kleinen Veränderungen, gezieltem Training und viel Geduld lassen sich auch chronische Fälle oft sehr gut verbessern.
Du brauchst Hilfe?
Ich bin gerne für dich und deine Katze da.
🐶 Blogartikel :
"Leinenaggression beim Hund – was steckt dahinter?"
Manche Hunde sind an der Leine kaum zu halten, wenn ein anderer Hund auftaucht. Sie bellen, zerren, knurren, werfen sich in die Leine – und der Spaziergang wird zum Stress.
Was viele Halter:innen nicht wissen: Leinenaggression ist kein Zeichen von „Dominanz“ – sondern ein Hilferuf.
🧠 Was ist Leinenaggression?
Leinenaggression bezeichnet aggressives Verhalten an der Leine, meist gegenüber Artgenossen – manchmal auch gegenüber Menschen, Fahrrädern oder anderen Reizen.
Ursache ist oft eine Kombination aus:
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Frustration (der Hund möchte hin, darf aber nicht)
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Verunsicherung (die Leine nimmt ihm die Fluchtmöglichkeit)
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Erlerntem Verhalten („Ich bell – der andere Hund verschwindet – Erfolg!“)
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Schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit
🔁 Was das Verhalten aufrechterhält
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Falsches Timing bei der Korrektur
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Unbewusste Bestätigung durch Anspannung oder Beruhigungsversuche
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Wenig Ausgleich im Alltag – Stress kann sich an der Leine entladen
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Überforderung durch zu viele Reize
✅ Was du tun kannst
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Abstand schaffen: Nicht jeder Hund muss „Hallo sagen“
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Ruhige Schleifen gehen, wenn sich ein Hund nähert – nicht frontal auf ihn zu
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Belohnung für ruhiges Verhalten bei Hundesichtung
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Körpersprache deines Hundes lernen und rechtzeitig reagieren
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Fachkundige Unterstützung suchen
💬 Mein Ansatz
Ich arbeite mit Mensch und Hund gemeinsam daran, wieder Sicherheit, Klarheit und Entspannung in den Alltag zu bringen – ohne Strafen, sondern mit Verständnis und Struktur.
Leinenaggression ist kein Dauerurteil – mit dem richtigen Training kann sie sich oft sehr gut verändern.
🐴Blogartikel :
Wenn das Pferd nicht (mehr) mitmacht – Vertrauensarbeit statt Druck
„Plötzlich geht er nicht mehr auf den Hänger.“
„Sie lässt sich kaum noch führen.“
„Er bleibt einfach stehen – und dann geht gar nichts mehr.“
Viele Pferdebesitzer:innen kennen solche Situationen. Das Pferd verweigert den Dienst – und der Frust ist auf beiden Seiten groß.
Aber: Pferde handeln nicht trotzig. Sie handeln aus Überforderung.
📉 Wenn der Druck steigt, geht gar nichts mehr
Pferde sind Fluchttiere. Ihr Gehirn ist darauf programmiert, auf Gefahr mit Bewegung oder Erstarren zu reagieren.
Wenn wir mit Druck, Angst oder Frust reagieren, verstärken wir oft genau das Verhalten, das wir „wegbekommen“ wollen.
Typische Ursachen für Verweigerung:
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Unklare Kommunikation
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Überforderung durch Tempo, Ablenkung oder Wiederholungen
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Schlechte Erfahrungen mit bestimmten Orten oder Ausrüstungen
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Stress in der Umgebung (Lärm, Rangordnung im Stall)
🐾 Vertrauensarbeit statt Konfrontation
Ich arbeite mit Pferd und Mensch daran, gemeinsame Sicherheit und Klarheit aufzubauen – durch ruhige Bodenarbeit, Körpersprache und gezielte Übungen.
Ziele sind:
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bessere Führbarkeit
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Aufmerksamkeit & Kooperationsbereitschaft
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Stressreduktion für beide Seiten
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langfristiger Vertrauensaufbau
🗝️ Mein Grundsatz: „Was das Pferd verweigert, ist ein Zeichen – keine Störung.“
Verhalten ist Kommunikation.
Wenn dein Pferd nicht mitmacht, ist das keine Niederlage, sondern eine Einladung zur Reflexion: Wo fehlt gerade Sicherheit, Verbindung, Vertrauen?
👉 Wenn du spürst, dass dein Pferd sich verändert hat und du nicht weiterkommst.